Urlaubszeit - Gaunerzeit!
(vera)
Sommerzeit ist Reisezeit - und gleichzeitig Hochsaison für Trickbetrüger und
Autodiebe. Dem Einfallsreichtum der Ganoven sind keine Grenzen gesetzt, dennoch
hat der ADAC typische Fallen für einzelne Urlaubsländer registriert:
Italien: Häufiger
"Einsatzort" sind Tankstellen. Da wird schon mal beim Kassieren
getrickst und bei Barzahlung falsch herausgegeben oder bei Kreditkartenzahlung
ein höherer Betrag aufgeschlagen. Oder es werden Wischerblätter-Gummis
gelockert und Batterieschäden vorgetäuscht, um mit Ersatzteilen Kasse zu
machen. Brutal gehen so genannte Rolex-Banden vor, die sich hauptsächlich an
Mercedes-, BMW- oder Porsche-Fahrer heranmachen: Ein erster Täter verbiegt von
einem Motorrad aus den linken Außenspiegel des jeweiligen Wagens. Beim Versuch,
den Spiegel durch das Fenster wieder zu justieren, reißt ein zweiter Täter dem
Autofahrer von einem nachfolgenden Motorrad aus mit Gewalt die Armbanduhr vom
Handgelenk. Doch auch in anderen Ländern sind Kriminelle recht einfallsreich:
Spanien: Hier operieren bevorzugt
Reifenstecher. An einer Ampel wird das Opfer abgelenkt, während ein Komplize
unbemerkt einen Hinterreifen zersticht. Ein "Helfer" verwickelt die
Geschädigten in ein Gespräch, währenddessen das Fahrzeug ausgeraubt wird.
Spektakulär der Feuer-Trick: Der Pkw eines Opfers wird wegen einer
vermeintlichen Panne zum Stoppen gebracht. Die Ganoven werfen ein brennendes
Papiertaschentuch unter das Fahrzeug und benutzen die anschließende Verwirrung,
um Wertsachen zu stehlen.
Frankreich: Besonders aus dem Süden
des Landes sind brutale Übergriffe bekannt. Parkende Wohnmobile werden nachts
ausgeraubt, indem beispielsweise deren schlafende Bewohner mit Betäubungssprays
außer Gefecht gesetzt werden. Auch bewaffnete Raubüberfälle am helllichten
Tag sind bekannt.
Polen/Tschechien/Slowakei: Hier
hat der Autodiebstahl Hochkonjunktur. Die Ganoven haben es dabei fast ausschließlich
auf hochwertige Markenfahrzeuge abgesehen. In Polen treten die Gangster
teilweise als verkleidete Polizisten auf. Auch bewachte Parkplätze und
Wegfahrsperren bieten keinen ausreichenden Schutz - die Räuber sind extrem
findig.
Damit die schönsten Wochen des
Jahres möglichst ungetrübt verlaufen, hat der ADAC Tipps zusammengestellt, die
Urlauber unabhängig vom Reiseland beachten sollten:
-
Das Fahrzeug grundsätzlich
beim Verlassen abschließen. Türen, Fenster und Kofferraum bleiben auch während
der Fahrt am besten verriegelt.
-
Keine Wertsachen im Wagen
liegen lassen, sondern möglichst auf mehrere Personen verteilen und
verdeckt am Körper zum Beispiel in einem Brustbeutel oder Geldgürtel
verstauen. Im Urlaubsort den Hotelsafe nutzen.
-
Nie auf Zuruf anderer
Kraftfahrer wegen eines vermeintlichen platten Reifens reagieren. Wer wegen
Panne oder Unfall tatsächlich stoppen muss, sperrt sicherheitshalber den
Wagen ab und ruft mit dem Handy Hilfe.
-
Wenn doch etwas passiert:
Durch lautes Rufen und auf sich aufmerksam machen. Den Täter nicht
provozieren und lieber Auto und Wertsachen hergeben, um sich nicht selbst zu
gefährden.
Die ADAC-Auslandsnotrufstationen
und die Münchner Club-Zentrale helfen sowohl bei Panne und Unfall als auch nach
einem Diebstahl. Sie vermitteln wichtige Telefonnummern sowie Adressen von
Polizei, Botschaft, Deutsch sprechenden Anwälten und Ärzten. Die
Club-Mitarbeiter sind außerdem behilflich bei der Beschaffung von Geld und
Mietwagen.
Quelle:
www.verbrauchernews.de
24.06.02
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